Schamanismus

Heute werden Märchen als Kindergeschichten oder als tiefenpsychologischer Zugang  genutzt. Doch sind sie weit mehr; sie geben Einblick in die Geheimnisse des Daseins und in die Vielschichtigkeit der Welt. Das Märchen „Frau Holle“ ist eine Anleitung zur Erfahrung verborgener Welten, ihren Kräften und dem Weg, wie diese zu nutzen sind. Im Märchen „Frau Holle“ ist der Brunnenschacht  der Weg in die Nichtalltägliche Wirklichkeit. Dazu verliert Goldmarie ihren gewohnten Bewusstseinszustand und findet sich in einer ihr fremden Welt wieder. Der schamanische Bewusstseinszustand bedeutet eine veränderte Wahrnehmung.
Im Märchen „Frau Holle“ ist das Basiswissen des Schamanismus enthalten:

  • das schamanische Reisen in eine andere Wirklichkeit
  • die Zusammenarbeit mit Geisteskräften, wie dem Apfelbaum
  • Rituale, wie das Bettenschütteln,  mit deren Unterstützung Kraft in den Alltag gebracht wird
  • Einweihung durch das übergießen mit Gold um die besonderen Gaben sichtbar zu machen und zu ehren.

Das Märchen zeigt in besonderer Weise die schamanische Ethik, den besonnenen Umgang mit dem erworbenen spirituellen Wissen.